Der Freundeskreis Wischgorod bemüht sich um einen nachhaltigen, kulturellen Austausch zwischen den Partnerstädten Eichenau und Wischgorod. Es ist uns ein besonderes Anliegen, ukrainische Schüler nach Deutschland einzuladen, damit sie unter anderem auch ihre Deutschkenntnisse aus dem Schulunterricht vertiefen können.
Nachfolgend finden Sie einige Berichte der Aufenthalte von Jugendlichen aus Wischgorod in Eichenau.
2020
Leider musste der Besuch der Jugendlichen aus Wischgorod 2020 aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.
2019
Auch dieses Jahr waren aus unserer Partnerstadt Wischgorod Jugendliche bei uns in Eichenau. Erstmalig waren die fünf Mädchen gegenüber sechs Jungs in der Minderzahl. Die 11 Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren wurden von dem Deutschlehrer Anatolii Burlii und von dem uns wohlbekannten Oleksiy Doroshenko – bekannt in Eichenau unter dem Namen „Aljoscha“ – begleitet. Sieben Jugendliche waren schon letztes Jahr in Eichenau und wurden von den Gastfamilien, wie im letzten Jahr, wieder liebevoll aufgenommen. Die Kinder hatten sich letztes Jahr für die Zukunft noch mehr Deutschunterricht gewünscht. Diesem Wunsch sind wir sehr gerne nachgekommen. Franziska und Michael Gumtau haben zusammen mit Aljoscha – er ist Dozent in Kiew am Goetheinstitut – jeden Tag von 8:30 bis 12:00 mit Ausnahme an den Wochenenden Deutsch unterrichtet.
Das 14-tägige Programm war als Mix angelegt zwischen Deutschunterricht, praktischen Hör- und Sprechübungen in den Gastfamilien und bei den deutschsprachigen Führungen in der Firmenzentrale von Siemens, der Alten Pinakothek, im Nationaltheater und im Maximilianeum.
Viele Personen haben an der Durchführung des Programms mitgeholfen. Besonderen Dank an die Gasteltern und allen, die sich bereit erklärt haben, das Programm zu gestalten. Es begann am 11.07. in München in der neuen Konzernzentrale von Siemens und am 12.07. im Eichenauer Rathaus mit der Begrüßung durch unseren Bürgermeister Peter Münster. Alexandra Riedel und Laura Stadler führten die Wischgoroder durch Eichenau, um den neuen Gästen Ortskenntnis zu vermitteln. Ein Besuch bei unserer Feuerwehr und im Pfefferminzmuseum gehörte dazu.
Der tägliche Deutschunterricht fand in den Räumen in der Schulstr. bei der AWO statt, die unsere Wischgoroder Jugendlichen liebevoll umsorgten.
Kontakte mit deutschen Schülern sollten beim Besuch im Viscardi-Gymnasium in Fürstenfeldbruck zustande kommen. Frau Franziska Gumtau hatte das Treffen für uns organisiert. Die Ukrainer stellten in Präsentationen ihre Stadt und ihr Land vor.
Auch der Kultur wurde durch eine Besichtigung einiger Highlights in der Alten Pinakothek Rechnung getragen. Dazu gehörten Bilder von Dürer und Altdorfer. Im Nationaltheater war eine Führung nicht nur für unsere jugendlichen Gäste spannend sondern auch für die Begleitpersonen. Wann kann man schon mal hinter die Kulissen schauen und von der riesigen Bühne in den vergleichsweise winzigen Zuschauerraum schauen.
Im Maximilianeum wurde in einem Film sehr anschaulich erklärt, wie der Freistaat Bayern als Bundesland organisiert ist, und wie Gesetze zu Stande kommen. Da im Plenum keine Sitzung war, konnten sich die Jugendlichen im Plenarsaal schon mal einüben.
Am traditionellen Abschlussfest vor dem Rückflug gestalten die Wischgoroder Kinder den Abend. Die Jugendlichen sind am 24.07. wieder nach Kiew zurückgeflogen und gut zu Hause angekommen.
2016
Dank der Hilfe von Eichenauer Gastfamilien konnten auch dieses Jahr im Juli für 2 Wochen wieder zehn Jugendliche aus Wischgorod eingeladen werden. Sie wurden von der in Eichenau gut bekannten Lehrerin Tatjana Michalko und einer jungen Deutschlehrerin, Iryna Demediuk, begleitet. Einige der Jugendlichen waren schon in Eichenau, für andere war es das erste Mal.Am Vormittag erhielten die Jugendlichen mehrmals Deutschunterricht und besuchten auch einmal das Viscardi Gymnasium in Fürstenfeldbruck. Auf zwei Klassen verteilt, informierten sie die Schüler in Form von Präsentationen über ihre Stadt Wischgorod, Kiew und die Ukraine.
Der 1. Vizepräsident des bayerischen Landtags, Reinhold Bocklet, hatte die Gruppe zu einer Landtagsitzung des Bayerischen Parlaments, ins Maximilianeum, eingeladen. Als Vorbereitung für den Besuch des Landtags hatte Alexander Gropp die ukrainischen Jugendlichen in Staatsbürgerkunde unterrichtet. Durch den Vergleich der Organisation des Staates in der Ukraine mit der unseres Landes haben die Jugendlichen auch viel über ihr eigenes Land erfahren.
Zu einem Aufenthalt in Bayern gehören auch ein Rundgang in München und ein Besuch des „Deutschen Museums“. Beim Rundgang im Olympiapark über die BMW-Welt, das BMW-Museum, und anderen Stationen, haben die Jugendlichen vor allem die Aussicht vom Olympiaturm genossen.
Das Museum „Mensch und Natur“ in Nymphenburg, Schlosspark und botanischer Garten waren interessant. Ein Highlight war der Ausflug in die Berge zum Blomberg. Die Wanderung und vor allem die Abfahrt mit dem Rodel hat nicht nur den Jugendlichen Spaß gemacht, sondern auch den begleitenden Erwachsenen.
Das Abschlussfest im evangelischen Pfarrzentrum am Freitag den 22. Juli war überschattet durch die Ereignisse in München am Olympiaeinkaufszentrum. Glücklicherweise hatten die meisten Gäste und die Jugendlichen erst nach dem Fest davon erfahren. Die Gäste haben in mehreren Präsentationen demonstriert, wie vielfältig die Kultur in der Ukraine ist. Auch trugen uns die Kinder in gekonnter Weise Lieder aus ihrer Heimat vor. Indessen verfolgten die Eltern in der Ukraine über Internet die Meldungen aus München. Sie waren zunächst besorgt, weil sie weder die Gastfamilien noch ihre Kinder auf den Handys erreichen konnten. Denn diese waren während des Programms ausgeschaltet.
Am Montag den 25. Juli haben wir Abschied nehmen müssen von der wirklich netten Gruppe. Alle sind, wenn auch mit großer Verspätung wohlbehalten zu Hause angekommen.
Nochmals vielen Dank an alle, die mitgeholfen haben, den Aufenthalt der Jugendlichen aus unserer Partnerstadt zum Erlebnis werden zu lassen: vor allen den Gastfamilien, der AWO, den Lehrern und allen aktiven Helfern bei den Ausflügen und bei der Vorbereitung des Abschlussfestes.